Mimì in La bohème am Staatstheater Darmstadt 2021
Allgemeine Zeitung von Silvia Adler | Soojin Moon als Mimi mit ausdrucksvollem Sopran Mit warmem ausdrucksvollen Sopran, der in hoher wie in tiefer Lage eine intensive Strahlkraft besitzt, verkörpert Soojin Moon die zwischen Lebensdurst und krankhafter Schwäche schwankende Mimì. Ihr langer schwarzen Mantel umgibt sie wie ein dunkler Schatten. Weibliche Grazie gestattet ihr Kostümbildnerin Annette Braun nur wenig. Doch selbst wenn sie an einem Infusionsgerät hängend, als groteskes Skelett mit rosa Perücke und madonnenhaftem Glorienkranz erscheint, verleiht zumindest ihr Gesang ihrer Rolle einen glaubwürdigen Charakter. Zuverlässig sorgt der lyrische Schmelz ihrer Stimme für die berühmte Puccini-Gänsehaut. | |
FRANKFURTER ALLGEMEINE von Guido Holze | Mimì erscheint gleichwohl eher wie ein Opfer denn als innig Geliebte, zeitweilig fast wie eine Spielart der sitzengelassenen „Madama Butterfly“. Die koreanische Gast-Sopranistin Soojin Moon zieht darstellerisch wie sängerisch größtes Interesse auf diese Figur, die mit Röntgenbildern ihrer total geschädigten Lunge postum zum Kunstobjekt gemacht wird. Mal wirkt Soojin Moon im Spiel wie geisterhaft entrückt, wie eine Untote, dann wiederum durchaus menschlich und lebendig in die Gegenwart verstrickt. Dass die Rolle so nicht zerfasert, hängt zweifelsohne an Moons eigener musikalischer Dramaturgie. Dynamisch differenziert, intonatorisch lupenrein und auch in der Tiefe tragfähig, überbrückt sie das sprunghafte Konzept mit ihren weiter gedachten Linien. |
Mimì, La Bohème, Theater Hof 2006
Roman Kocholl. Nordbayerische Kurier, 09.10.2006 | Die Sopranistin Soojin Moon verfügt über eine wunderbare Puccini-Stimme: weich und geschmeidig in den leisen Passagen, volltönend und zugleich wohlklingend in den expressiven Momenten und mit der nötigen gestalterischen Kraft für die großen Melodiewölbungen. | |
Gordian Beck. North Bavarian Courier, 26.09.2006 | Die Seelentiefe etwa, die Moon mit ihrem ebenso weichen wie vollen sowie elegant geführtem Sopran ihrer Mimi zu geben versteht, schlägt deswegen genauso unmittelbar durch, .. | |
Monika Beer. Fraenkischer Tag, Bamberg, den 26.09.2006 | An erster Stelle ist Soojin Moon als Mimi zu nennen, eine anmutig scheue Midinette, die ihr Glück kaum zu fassen vermag, stimmlich souvrän aufleuchtet wie ein großer Stern und im kalten Todeshauch so wunderbar zart singen kann, dass einem tatsächlich die Tränen kommen nicht, weil die Situation rührend ist, sondern weil diese perfekte und traumhaft intakte Sopranstimme das ganz wahrhaftig und kitschfrei ausdrückt | |
Michael Thumser. Frankenpost, den 25.09.2006 | Soojin Moon als scheue Mimi mit einem reifen und weit reichenden, doch weichen Sopran, dessen Jugend und Schönheit Primadonnen-Geblähtheit nicht braucht. |